Über Glückseligkeit und den Sinn des Lebens

 
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„Glücklich sein“ ist heute in aller Munde. Viele Modezeitschriften, Instagram Influencer und andere Personen der Öffentlichkeit suggerieren, dass Glück unser natürlicher Zustand sei. „Happiness“ ist das postmoderne Ziel des Lebens! Aber ist das wirklich so?

Im Ayurveda wird „Glück“ zunächst nicht als natürlicher, dauerhafter Zustand angesehen. Glückseligkeit ist eine Emotion, die kommt und geht. Wenn Du also nicht dauerhaft vor Glück sprühend durch die Gegend hüpfst, bist Du ganz normal. Darüber hinaus ist es sogar gefährlich an Emotionen wie Glück festhalten zu wollen, da sie genau dann Deine Anhaftung und damit Dein eigentliches Leid verstärken.

Psychologisch betrachtet entstehen ständig sowohl Gedanken als auch Emotionen im Geist. Das ist die Natur der Dinge! (Es sei denn vielleicht, Du bist ein sehr hoch realisierter Yogi? :-) )Es geht also nicht primär darum, dass Du Dich ständig „glücklich“ fühlst - zu einem erfüllten Leben gehört Unglück genauso dazu. Viel mehr geht es darum, all Deine Emotionen zu sehen, anzunehmen und wieder loszulassen. Denn die wahre Natur der Dinge ist, dass Emotionen kommen und gehen. Ständig. Wenn wir die „schönen“ festhalten, flutschen sie uns aus der Hand wie ein glatter Aal. Wenn wir die „schlechten“ wegdrücken, werden sie noch größer oder treiben tief im Schatten ihr Unwesen. Was wir jedoch tun können, ist dieses göttliche Spiel des Wechselbads der Gefühle mit Neugier zu beobachten. Fast so wie eine spannende Folge GZSZ. ;-)

Ich spüre gerade sehr viel Aufregung in mir, da ich gerade meine Rede für unsere morgige Einweihung vorbereite. Die Aufregung ist da und ein Impuls sagt mir, lieber keine Rede zu halten. Aber ich werde versuchen, sie zu betrachten und in meinem Gefühlsrucksack einfach mit auf die „Bühne“ mitzunehmen.

Herzliche Grüße,

Annemarie Giordano